Klimanotstand Ausrufen!


Klimanotstand ausrufen! heißt es in der Petition, die dem Stadtrat vorliegt. Am 5. Februar 2020 wird zur Stadtratssitzung darüber gesprochen, doch dass man nicht erst zur Sitzung anfängt, darüber zu reden, ist ja wohl klar. In den Fraktionen, in verschiedenen Treffen und auch öffentlich spricht man über das Thema. Dabei sollte Fraktions- oder Parteizugehörigkeit eine untergeordnete Rolle spielen. Mensch und Umwelt, darin liegt der Fokus!

[Wir] möchten etwas für die Lebensqualität der Bürger*innen und für die Umwelt machen.

"Letztendlich sind wir uns doch einig. Und wenn schon nicht beim Namen, dann aber bei den Inhalten. Wir kämpfen für eine gerechte und solidarische Gesellschaft. Verschiedene Fraktionen im Rathaus möchten etwas ändern, sie möchten etwas für die Lebensqualität der Bürger*innen und für die Umwelt machen. Dabei zeigen wir auch wie gut und wichtig die Arbeit der Menschen ist, die sich auf die Straße begeben und Unterschriften sammeln, demonstrieren oder Forderungspapiere schreiben.

Wir haben die Chance, jetzt uns noch mal richtig ins Zeug zu legen, die vor zwölf Jahren begonnene Arbeit am Umwelt- und Klimaschutz wieder richtig in Fahrt zu bringen und dabei Demokratie zu leben, von der Straße bis ins Rathaus."

~Carolin Juler, Fraktion Die Linke/Die Partei

Wir leben […] in einer Zeit des Klimanotstandes.

"Wir leben in einer Zeit, in der sich das Klima verstärkt ändert. Wir leben also in einer Zeit des Klimanotstandes.

Als Kommune, die den European Energy Award in Gold schon mehrfach erhalten hat, ist es eine Frage der Glaubwürdigkeit, sich den vielen Städten und Kommunen anzuschließen, die diesen Klimanotstand erkannt haben. Gleichzeitig ist es wichtig anzuerkennen, was schon alles unternommen wurde, um in Chemnitz das Thema Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung voran zu bringen. Darauf aufbauend muss es jetzt unbedingt weitergehen.

Auch da gibt es gute Ideen mit lokalen Akteuren zusammen. Die Petition kann nur der Anfang sein. Es wird am Ende in konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz münden müssen. Es muss um nachhaltige Entwicklung in Chemnitz gehen - inklusive Maßnahmen zur Bekämpfung von Auswirkungen des Klimawandels vor Ort."

~Maik Otto, Fraktion SPD

Nennt es Notstand, bevor es hier zur Katastrophe wird!

"Es kann doch nicht wahr sein: Der Planet brennt, Müll bildet eigene Inseln, klimabedingte Katastrophen häufen sich und worüber reden wir? Ob man das auch als Klimanotstand bezeichnen darf. Natürlich darf man! Man darf Dinge beim Namen nennen und muss nicht immer einen schönen Begriff für dramatische Zustände finden. Nennt es Notstand, bevor es hier zur Katastrophe wird! Bisher sehen wir nur ausbleibende Winter und sterbende Bäume. Da kommt aber noch mehr. Weltweit betrachtet ist die Katastrophe schon da.

Es ist nicht auszuhalten, wie immer noch Menschen darüber streiten, welche Partei mehr Klimaschutz in ihren Wurzeln hat, oder ob nun Wirtschaft oder Klima wichtiger sei. Eine Taktik zum Aufschieben, mehr ist das nicht!

Wir müssen jetzt handeln, aufschieben ist keine Option mehr."

~Toni Rotter, Chemnitz für Alle, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen; Mitglied im Ausschuss für Klima-, Umweltschutz und Sicherheit

Klimanotstand bedeutet […] nicht wegschauen zu wollen, wenn unsere Lebensgrundlagen allmählich vernichtet werden.

"Die Ausrufung des Klimanotstandes bedeutet nicht irgendeinem Öko-Trend zu folgen. Es bedeutet endlich auf politischer Ebene die globale Klimakatastrophe anzuerkennen und nicht wegschauen zu wollen, wenn unsere Lebensgrundlagen allmählich vernichtet werden. Die Fakten und spürbaren Beweise sind da, wo bleiben angemessene Maßnahmen?"

~Fridays For Future Chemnitz ( Facebook Twitter )

Chemnitz erlebt einen schweren Bauminfarkt

"Chemnitz braucht ambitionierte Klimapolitik

Die Auswirkungen der Klimakrise bekommt Chemnitz bereits zu spüren. In den Jahren 2018 und 2019 sind von den rund 33.000 Straßenbäumen laut Umweltzentrum und Grünflächenamt ca. 2.500 Stadtbäume gestorben, vor allem wegen Trockenheit und Schädlingsbefall. Das Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ weist in ihrem „Dürremonitor“ für den Gesamtboden in der Region Chemnitz und weiten Teilen Sachsens im Januar 2020 immer noch eine „außergewöhnliche Dürre“ aus, also die höchste Stufe der Trockenheit. Chemnitz erlebt einen schweren Bauminfarkt. Im Hinblick auf den Klimanotstand fordert er den Stadtrat zum konsequenten Handeln auf: Helfen Sie den Bäumen, dem Klima und schützen Sie unsere Lebensgrundlagen! Wir brauchen eine ambitionierte Klimaschutzpolitik in Chemnitz. Den Klimanotstand anzuerkennen ist dafür ein erster Schritt, doch es müssen auch konkrete Maßnahmen daraus abgeleitet werden."

~Parents for Future Chemnitz