Stadtratswahl Chemnitz 2019 | Toni Rotter | Wahlkreis 4 | Chemnitz (Zentrum, Lutherviertel, Bernsdorf)


Jetzt entscheidet sich, was Chemnitz für eine Stadt wird, Toni Rotter Kommunalwahl, Wahlkreis 4
Foto: Magda Lehnert

Ich bin Toni, komme aus der IT, bin 31 Jahre alt und damit tatsächlich der Jüngste im Chemnitzer Stadtrat. Ursprünglich zog ich dort auf der Liste und als Mitglied der Piratenpartei ein, doch dieses Jahr läuft das ein bisschen anders.

Im August 2018 wurde unsere Stadt durch Machtdemonstrationen von Rechtsextremisten erschüttert. Ich legte kurz darauf mein Amt als Beauftragter des Stadtrates für europäische Städtepartnerschaften nieder, da ich die Stadt nicht mehr als weltoffenen Ort bewerben und als Stellvertreter für unsere Oberbürgermeisterin agieren konnte. Ich kündigte im gleichen Zug gegenüber der Oberbürgermeisterin an, dass ich meine Kraft, meine Zeit und meine Fähigkeiten als Stadtrat anders einsetzen möchte. Ich wollte mich dafür einsetzen, dass Chemnitz eines Tages auch ein Ort sein kann, in dem man, ohne Angst haben zu müssen, internationale Gäste empfangen kann.

Die Gesellschaft stand in Folge der Ereignisse vom August zusammen und reagierte mit Konzerten und Solidarität. Nur hatte dieses Zusammenstehen und der Wille, Chemnitz zu verändern, im Stadtrat so gut wie keinen Effekt. Ich wollte etwas bewegen, nach Innen wirken, die Stadt bunter und lebendiger machen. Zusammen mit anderen Menschen entwickelte sich die Idee für #ChemnitzFürAlle. Die Liste sollte offen sein und offensiv mit ihrer Botschaft in der Öffentlichkeit stehen. Die Kandidaten sollten mehrheitlich keine Piraten sein, sondern mitten aus der Stadtgesellschaft kommen und einen neuen Politikstil verfolgen. Die Liste sollte nur moralisch integere Menschen enthalten, welche für ein weltoffenes, buntes, demokratisches und modernes Chemnitz stehen. Das haben wir erreicht und das ist definitiv ein Alleinstellungsmerkmal. Der Piraten-Kreisverband, dem ich jetzt seit gut 10 Jahren angehöre, setzt dabei all seine Mittel ein, um das Vorhaben zu unterstützen. Denn es zählt wie viel wir gemeinsam erreichen können, nicht welcher Stempel und welches Logo auf dem Papier steht.

Wir wollen das Gegengewicht zur aktuellen, rechtspopulistischen und konservativen Welle sein. Jetzt entscheidet sich, was Chemnitz für eine Stadt wird. Ob es schrumpft und altert oder ob es wachsen kann durch eine progressive Politik, hin zu mehr Urbanität. Deshalb rufen wir den Staat in die Verantwortung. Öffentliche Infrastruktur soll geschaffen, vergrößert, verbessert und preiswerter gemacht werden. Die Kultur darf nicht gegängelt werden, sondern soll Raum geschaffen bekommen. Allen Menschen soll eine gleichberechtigte Teilhabe am Stadtgeschehen, der Kultur und der demokratischen Willensbildung offen stehen. Der Antifaschismus und Antirassismus muss vertreten und gefördert werden. Eine ökologische Stadtpolitik muss verfolgt werden und wir wollen überparteilich handeln und Demokratie und Beteiligung leben.

All diese Forderungen haben die gesammelten Kandidaten von Chemnitz für Alle mit unterzeichnet. Sie sind größtenteils jung, motiviert, politisch gebildet und bilden viele Berufsbereiche und auch Identitäten ab. Bei jeder Aktion, jedem Infostand und jedem Treffen könnte ich vor Stolz platzen, da viele dieser Menschen auch ohne vorheriges Engagment in Politik und Parteien so agieren und so viel leisten. In Chemnitz kann man jetzt Vielfalt wählen!

Ich selbst bringe meine 5 Jahre Erfahrung im Stadtrat mit ein, mein Kämpfen für eine demokratischer und transparenter agierende Stadtverwaltung. Für Transparenz im Stadtrat und als einer von vielleicht gerade mal einer Hand voll Menschen im aktuellen Stadtrat, die verstehen, was das Smartphone in ihrer Tasche alles kann. Als Jemand der erfassen kann, wie die Digitalisierung unsere Zukunft und unser Miteinander verändert und was Technologie im zukünftigen Alltag bedeutet.
Dank mir gibt es eine Liveübertragung aus dem Stadtrat, eine Transparenzsatzung, konnten einige Petitionen zum Erfolg geführt werden und ich habe mich immer für Jugendbeteiligung, eine menschenwürdige Sozialpolitik und gegen Überwachungsmaßnahmen eingesetzt. Außerdem hab ich immer die Entwicklungen um den CFC kritisch begleitet. Noch mehr ins Detail meiner Amtszeit zu gehen, würde wohl den Rahmen auf dieser Seite sprengen, aber ich bin stolz darauf und gespannt, was eine Fraktion von Chemnitz für Alle, wohl gegenüber einem einzelnen Piratenstadtrat erreichen könnte.

Ich bin mir sicher: Gerade weil Chemnitz seit Ende August 2018 nicht zur Ruhe gekommen ist, stellen wir die passende Option in dieser Zeit dar. Sorgt mit euren 3 Stimmen für eine Veränderung in dieser Stadt, brecht Parteilager auf, sorgt für mehr Vielfalt im Rathaus und das Gewinnen der besten Idee.

Toni Rotter, Wahlkreis 4
(Zentrum, Lutherviertel, Bernsdorf)


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